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Forschungsprojekt: FairVerkehr

Mit Kunstobjekten den Verkehr beruhigen

Lüneburg/Ottersberg/Hamburg. Können künstlerische Installationen dabei helfen, den innerörtlichen Straßenverkehr im ländlichen Raum zu beruhigen? Antworten auf diese Frage will ein Verbundbundprojekt, koordiniert durch die Leuphana Universität Lüneburg, geben. Gemeinsam mit der TU Hamburg und der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg hat der Lüneburger Wirtschaftspsychologe Prof. Dr. Rainer Höger zusammen mit den Kollegen Prof. Dr. Ralf Rummel-Suhrcke (Kultursoziologie), Prof. Michael Dörner (Freie Bildende Kunst) und Prof. Dr. Carsten Gertz (Verkehrsplanung) ein interdisziplinäres Forschungsvorhaben an den Start gebracht, mit dem im Zeitraum 2020 bis 2021 bei einem Feldversuch in den ländlichen Gemeinde Ottersberg (Landkreis Verden)und Axstedt (Landkreis Osterholz) Daten gesammelt werden sollen. Mittels künstlerischer Projekte, die an der HKS Ottersberg mit Studierenden entwickelt werden, sollen atmosphärische und entschleunigende Wirkungengen im Straßenraum der beiden Gemeinden festgestellt werden. Die Finanzierung für das Projekt FairVerkehr übernimmt mit einer Zuwendung in Höhe von 100.000 € das Ministerium für Landwirtschat, Ernährung und Verbraucherschutz Niedersachsen.

Ausgangspunkt ist ein Pilotprojekt aus dem Jahr 2017. Damals fand man heraus, dass punktuell im Straßenraum aufgestellte Kunstobjekte grundsätzlich dazu in der Lage sind, das Fahrverhalten von Autofahrern im Sinne einer Geschwindigkeitsreduktion zu beeinflussen. Unklar blieb allerdings, worauf genau der gefundene Effekt beruht und inwieweit er über die Zeit stabil bleibt. 

Eine Analyse des Blickverhaltens der Autofahrer*innen legt die Vermutung nahe, dass die verhaltensbeeinflussende Wirkung im Wesentlichen auf die Attraktion der Aufmerksamkeit durch die Kunstobjekte zurückgeht. Autofahrer*innen verringern also ihre Geschwindigkeit, um die Kunstobjekte genauer betrachten zu können, ohne eine Verkehrsgefährdung zu provozieren.

Die Forscher wollen jetzt zusammen mit der betroffenen Wohnbevölkerung herausfinden, ob Kunstobjekte die Atmosphäre von Wohnbereichen entlang der Straße positiv beeinflussen  können. Dafür sollen künstlerische Installationen naufgebaut werden und die Reaktionen der Autofahrer*innen mit verkehrstechnischen Messungen und wahrnehmungspsychologischen Untersuchungen registriert werden.

Näheres zu den einzelnen künstlerischen Entwürfen finden Sie hier: