logo

Karlsruhe KIT

brain aerobic system

C 6H12 O6 + 6 O2 → 6CO2 +6 H2O
Diese Formel war Auslöser für die Entwicklung des Projektes mit dem Titel „brain aerobic system“. Es wird sich aufgrund menschlicher, sozialer Prozesse auf die Suche nach Energieformen begeben. Im Vergleich mit klassischen Verbrennungsmotoren schneidet der menschliche Umwandlungsprozess der Atmung wesentlich effizienter ab. Nicht nur, dass kein Kohlenstoffmonoxid produziert wird, sondern dass neben der motorische Energie auch Gedächtnisleistung und Problemlösekompetenz möglich werden, was sich im einfachen Bergriff des „Denkens“ leicht bezeichnen lässt. Die Arbeit ist somit nicht nur eine Homage an den Denkprozess, sondern versucht diesen komplexen Ablauf greifbarer zu machen.Die individuelle Denkleistung wird als Grundlage für wissenschaftliches Handeln wahrgenommen, jenseits von finanziellen und materiellen Ressourcen. Der Gedanke, die Idee, der Geistesblitz machen möglich, was dann in langer Arbeit zu Lösungen und Produkten führt, die unsere Welt beeinflussen.

Durch die Erfassung des CO2 -Anstiegs während der Lehrveranstaltungen mittels Umweltsensoren soll die Denkleistung der Lehrenden und Studierenden gemessen werden. Dies ist nur eine Metapher und soll keine emphirische Behauptung sein. Das Sinnbild des denkenden Menschen als Energieprozessor steht im Vordergrund.

Um diese Abläufe deutlich zu machen wird eine Lichtinstallation genutzt, bestehend aus einer ca. 230 cm hohen und 90 cm im Durchmesser umfassende Acrylglasröhre in der sich eine mehrfarbige, gebogenen LED-Projektionswand befindet. Die geplante Elektronik ermöglicht es die Projektionswand anzusteuern. Der im Audimax gemessene CO2 -Wert wird für die zylindrischen Projektionsfläche als steuerndes Signal nutzbar gemacht. Steigt der CO2 -Wert um 1% tauscht 1% der Lichtfläche seine Farbe an einer zufälligen Stelle aus. Der sichtbare, grafische Prozess zeigt die fragmentarische Veränderung von einem Zustand in einem anderen. Dies ist vergleichbar mit der Entwicklung von Ideen und der Strukturierung von Gedanken. Viele kleine Fragmente bilden ein Ganzes.

Unter dem Vordach zwischen den neu entstehenden Gebäuden MZE und μTC soll die Säule aus Acrylglas ihren Platz finden, in der die Daten eingespeist und visualisiert werden. Die Säule besteht aus zwei ineinander stehenden Röhren. Die innere Röhre ist mit einer flexiblen farbigen LED Videowand bestückt.

Der für die Skulptur ausgewählte Ort zeichnet sich architektonisch, sowohl durch die gegebenen, das Dach tragenden Säulen, als auch durch die kreisförmigen Deckenaussparungen aus. So steht der sichtbare Teil der Installation nicht nur zwischen den beiden Neubauten, sondern bildet außerdem eine diagonale Achse zum gegenüberliegenden Auditorium in dem die Messungen erfolgen.

> Funktionsskizze „brain aerobic system“