Im Folgenden werde ich meine künstlerische Position in Hinsicht auf Material, Vorgehensweise und Intention erläutern. Die Arbeiten sind allgemein konzeptionell angelegt, bildhauerisch, installativ und raumbezogen. Wenn man meine Arbeiten betrachtet, stößt man immer wieder auf Oberthemen wie Kreisläufe, Systeme und Prozesse. In diesem Zusammenhang arbeite ich zum Beispiel mit Körperflüssigkeiten, überwiegend eigene. Sie werden aus ihrem Ursprungskreislauf des Körpers entfernt, archiviert und in neue Kontexte eingebunden, die oft einen Laborcharakter aufweisen. Dem gegenüber stehen oft neutrale Medien, die zur Archivierung und Präsentation genutzt werden, wie zum Beispiel Glas. Ich schaffe bewusst Sammlungen, die über längere und determinierte Zeiträume entstehen. Unter anderem greife ich Themen auf, die vom Betrachter auf verschiedenste Arten wahrgenommen werden und je nach persönlichem Empfinden emotionale Regungen von Ekel bis Freude reichen können. Ich sehe in der Auslösung dieser Emotionen keine festgelegte Notwendigkeit, jedoch führt meine künstlerische Sprachweise dazu, dass beim Betrachter verschiedenste Emotionen hervorgerufen werden können. Passend zu diesem Ansatz ein Zitat von Hermann Nitsch: „Ich wollte und will in meiner Arbeit nicht provozieren. Ich möchte nur eine Intensität erreichen von der mir natürlich klar ist, dass sie auch provozieren kann. Aber das Provozieren ist bei meiner Arbeit nicht das Vordergründigste. Mir ist nur die Intensität meiner Kunst, die den Rezipienten ganz durchdringen soll, wichtig.“
Zitat: Hermann Nitsch, Der Mensch hinter seinen Aktionen, 2005, Residenz Verlag
DURCHLAUF
Setting:
7 Personen
4 Stunden
Jede Person darf innerhalb des vorgegebenen Zeitraums nur ein Getränk trinken. Der Urin muss wieder in die Flaschen und Dosen, aus denen getrunken wurde, gefüllt werden.