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Verleihung des CES Kunstpreises 2015

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Pressemitteilung

CES verleiht Kunstpreis zum 175-jährigen Jubiläum

Älteste deutsche Zylinderschlossfabrik startet Kooperation mit der Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg

Velbert, 15. Juni 2015. „Schließen, Sichern, Schlüssel, Schloss“ – das 175-jährige Jubiläum ist für die CES-Gruppe Anlass zu einem außergewöhnlichen Kunstprojekt. Studierende der Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg, entwarfen in einer achtmonatigen Projektarbeit Bilder, Videos und Installationen, die sich mit den Kernthemen von Deutschlands ältester Zylinderschlossfabrik beschäftigen. Im Rahmen der Mitarbeiterfeier zum Jubiläum am 13. Juni wurden vier der 18 Kunstwerke jetzt ausgezeichnet. „Im Aufeinandertreffen von unternehmerischem und künstlerischem Denken und Handeln bietet sich die Chance, das Große und Ganze zu sehen und sich neuen Perspektiven zu öffnen. Für diese Möglichkeit gebührt der CES-Gruppe ein großer Dank“, erklärte Prof. Dr. Ralf Rummel-Suhrcke, der akademische Leiter der HKS Ottersberg, anlässlich der Preisverleihung. Jenseits der technisch-betriebswirtschaftlichen Denkweise kreativ in die Zukunft zu blicken – das ist es auch, was CES-Geschäftsführer Richard Rackl an der Kooperation mit der Kunsthochschule reizte. „Manche Exponate erschließen sich nicht auf den ersten Blick. Die ungewöhnliche Herangehensweise der Künstler hilft uns aber, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und darüber hinaus zu gehen.“

Im Spannungsfeld zwischen Abgrenzung und Offenheit
Unter der künstlerischen Leitung von Prof. Jochen Stenschke setzten sich die Studierenden mit unterschiedlichen Dimensionen des Zu- und Aufschließens auseinander: Auf der einen Seite die sichere Verwahrung von Werten und Abgrenzung von Partialinteressen, auf der anderen Seite die notwendige Öffnung und Vernetzung zwischen Menschen und Unternehmen. In diesem Spannungsfeld bewegen sich auch die Arbeiten, die von einer Jury aus Künstlern, einem Vertreter der Hochschule sowie des Unternehmens prämiert wurden. Die Juroren würdigten insbesondere die Intensität der Arbeiten und die vielschichtigen Gedankengänge der jungen Künstler. Wegen ihrer präzisen, handwerklichen Umsetzung und ihrer suggestiven, emotionalen Ausdruckskraft stachen vier Exponate besonders hervor.

Auseinandersetzung mit einem Vorhängeschloss

Unter dem Titel „MONKs Archipel“ thematisiert etwa Ariane Holz das Streben nach vermeintlicher Sicherheit durch Alltagsrituale wie Aufräumen, Zusammenlegen und Drapieren. Als Materialien dienen ihr Spül- und Haushaltstücher, die zu einer meterlangen Steppdecke zusammengenäht sind. In seiner Videoperformance wiederum unternimmt Florian Münchow eine buchstäbliche „Auseinandersetzung“ mit einem Vorhängeschloss, von dem am Ende nur noch ein Haufen feiner Staub übrigbleibt. Ein weiteres Schloss wird zum Gegenstand der „Intervention“. Indem es durch gezielte Bohrungen seiner Werte beraubt wird, werden Begriffe wie Stabilität, Präzision und Sicherheit hinterfragt. Sowohl Ariane Holz als auch Florian Münchow erhalten für ihre Arbeiten den mit jeweils 1.000 Euro dotierten ersten Preis. Der mit 500 Euro dotierte zweite Preis geht an Leonie Nowotschs Installation „Der moderne Vogelkäfig“. Sie stellt angesichts einer zunehmenden öffentlichen Überwachung die Frage, wann Schutz zur Kontrolle und wann Kontrolle zum Gefängnis wird. Gefangen in einem System, unfähig einen Ausweg zu finden – in seiner Videoperformance „Closed in identities‘‘ beschäftigt sich Meng Li mit dem Individuum, dem es nicht gelingt, seiner Isolation zu entfliehen. Für seine Arbeit erhält er den dritten Preis sowie 300 Euro.

Alle 18 Exponate sind bis zum 25. September in den Räumlichkeiten der CES-Gruppe in Velbert zu sehen. Zum Kunstprojekt ist eine umfangreiche Katalogdokumentation erschienen. Für 2016 ist eine Folgeausstellung im Deutschen Schloss- und Beschlägemuseum in Velbert geplant.

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